
Wasser und Bernd Wüster – beides gehört untrennbar zusammen. Schon als Kind begeisterte sich der 65-Jährige für das nasse Element und schwamm in Brühler Vereinen auf Leistungsniveau. Ab Ende der 1980er-Jahre prägte er wesentlich die Entwicklung des heutigen KarlsBad. Ende Juni nun wechselt Bernd Wüster in den wohlverdienten Ruhestand.

Der studierte Diplom-Sportlehrer kennt das KarlsBad seit seiner Kindheit: „Mein Elternhaus befand sich auf der anderen Straßenseite. Somit habe ich bereits die Anfänge des Bades hautnah miterlebt.“ Als er im Brühler Schwimmclub zum aktiven Nachwuchs zählte, gab es gar noch kein Hallenbad im Ort – zum Training mussten die Kinder stets nach Hürth fahren.
„Als dann das Brühler Hallenbad im Jahr 1971 offiziell eröffnet wurde, durfte ich als Jugendschwimmer aktiv an der Veranstaltung teilnehmen“, erinnert sich Bernd Wüster. Sechs Jahre später, als Gymnasiast, arbeitete er erstmals im KarlsBad – aushilfsweise als Rettungsschwimmer. „Auch während meiner Bundeswehrzeit und während des Studiums an der Sporthochschule Köln habe ich nie den Kontakt verloren, sondern immer weiter im KarlsBad stundenweise gearbeitet. Daher war es ein glücklicher Zufall, dass das Ausscheiden des bisherigen Badleiters und das Ende meines Studiums zum Jahreswechsel 1987/88 zeitlich zusammenfiel.“
Bernd Wüster bewarb sich mit einem umfassenden, über 20-seitigen Konzept zur Weiterentwicklung des KarlsBad – und erhielt zunächst einen Jahresvertrag, bevor er 1989 offiziell zum neuen Badleiter ernannt wurde. Danach ging es förmlich Schlag auf Schlag: „Mit der Eröffnung des Spaßbades, das wir heute Familienbad nennen, standen viele neue Projekte an. Zu den Highlights zählten für mich die zahlreichen Veranstaltungen, ob Spielenachmittage, das Kino im Schwimmbad, Discos oder Schaumpartys.“

Nicht minder wichtig waren Bernd Wüster allerdings die Förderung des Sportschwimmens sowie das Etablieren von Kursen und professionellem Schwimmunterricht. Angefangen mit den Allerkleinsten: So hat er unter anderem das Babyschwimmen als erfolgreichen Dauerbrenner im KarlsBad initiiert und als Kursleiter selbst fast 500 Kinder erstmals an das nasse Element herangeführt.
Der erfahrene Badleiter, der sich nach seinem Studium noch an der Schwimmmeisterschule Duisburg als Fachkraft weiterqualifizierte, wird auch im Ruhestand dem KarlsBad verbunden bleiben: „Ich habe früher viel und intensiv Sport gemacht, unter anderem Triathlon als Leistungssport. Daher freue ich mich, dafür zukünftig wieder mehr Zeit zu haben“, berichtet der frischgebackene Ruheständler „im Rahmen eines Projektes wurde ich vom Stadtsportverband gebeten, ehrenamtlich die Schulen beim Schwimmunterricht zu unterstützen.“
Das nasse Element lässt Bernd Wüster eben nicht los. Gleichwohl will er die neu hinzugewonnene Zeit auch für andere Interessen nutzen: Fahrradausflüge unternehmen, Zeit mit den Enkelkindern verbringen, sich ums Haus kümmern – für die „Zeit danach“ und den nun beginnenden neuen Lebensabschnitt hat der langjährige Badleiter schon zahlreiche Pläne geschmiedet.
Stabwechsel im KarlsBad
Sowohl im Team als auch bei den Stammgästen ist Fabian Richartz alles andere als ein Unbekannter: Bereits seit 2011 hat er, parallel zu seinem Studium, als Aushilfe im KarlsBad gearbeitet. „Da ich vorher bei der Bundeswehr eine Rettungsschwimmerausbildung absolviert hatte, hat sich diese Gelegenheit ergeben“, berichtet Richartz: „Das KarlsBad kenne ich aber noch viel länger, buchstäblich von Klein auf.“
„Ich bin sehr glücklich darüber, nun die Leitung in der Nachfolge von Herrn Bernd Wüster antreten zu können.“
-Fabian Richartz
Nach dem Abschluss seines Lehramtsstudiums stand Fabian Richartz somit vor einer schwierigen Entscheidung: in den Schuldienst eintreten oder dem KarlsBad verbunden bleiben? „Schon während der Aushilfstätigkeit habe ich hier so viel Freude gehabt, dass ich gerne geblieben bin.“ Seit 2019 gehört er zum festen Team und hat sich seitdem mit einer (verkürzten) Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe sowie nebenberuflich im Bereich Bäderbetriebsmanagement weitergebildet.
Fabian Richartz: „Ich bin sehr glücklich darüber, nun die Leitung in der Nachfolge von Herrn Bernd Wüster antreten zu können. Bereits in den vergangenen Jahren konnte ich sukzessive Leitungsaufgaben übernehmen und wurde von Herrn Wüster sehr gut und umfassend in diese Tätigkeit eingearbeitet.“ Der neue Badleiter, der in wenigen Tagen 34 Jahre alt wird, hat sich für seine neue Aufgabe einiges vorgenommen: „Im Mittelpunkt steht selbstverständlich, die Attraktivität des KarlsBades als Familien- und Sportbad auch in den zukünftigen Jahrzehnten sicherzustellen. Insbesondere der Bereich der Digitalisierung wird dabei eine große Rolle spielen.“